Architekturbüro Laur0
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Warum

Wie Sie aus dem bisherigen schon schließen können, finden sich ökologische Belange in meinem persönlichen Wertesystem recht weit oben. Doch sind die Vorstellungen, was Ökologie ausmacht, manchmal ziemlich unterschiedlich. Das Begriffsverständnis hat sich in den letzten Jahrzehnten gesellschaftlicher Entwicklung auch stetig gewandelt. Nur der angeblich unvermeidliche Zielkonflikt zwischen Ökologie und Ökonomie wird bis heute immer wieder gerne herbeigeredet.
Nach meinem Verständnis bedeutet Ökologie, in natürlichen Kreisläufen zu denken und sein Handeln daran auszurichten – unter der Prämisse, mit den jeweiligen Mitteln gut zu haushalten.
Letzteres ist auch die Grundlage der Ökonomie, nur dass es keinen naturgegebenen Kreislauf des Geldes gibt, sondern dessen "Radius" willkürlich gesetzt werden kann.
Und siehe da: bei wirtschaftlichem Handeln mit einem räumlich und zeitlich weiten, den wichtigsten natürlichen Kreisläufen angepasstem Horizont gibt es kaum noch Unterschiede zu ökologischem Handeln. Dann handelt man nachhaltig.

Zur Erläuterung:    
  
A) Bei einem zeitlichen Horizont von beispielsweise 150 Stunden erübrigen sich die üblichen ökologischen Fragestellungen. Wirtschaftliches Denken beschränkt sich auf das Wahrnehmen von aktuellen Sonderangeboten. Ein Angestelltenverhältnis mit monatlichem Gehalt ist eher ungünstig, da die Planung höchstens bis zum Wochenende reicht.
Trotzdem kann man ganz entspannt im Hier und Jetzt glücklich sein.

B) Bei einem zeitlichen Horizont von 150 Millionen Jahren erübrigen sich alle menschlichen Fragen, auch die ökologischen. Beliebter Ökowitz:
Treffen sich zwei Planeten. „Du siehst aber gar nicht gut aus, was hast Du denn?“ „Mir geht’s ganz dreckig, ich hab‘ Homo sapiens.“   „Üble Sache, aber geht vorbei!“

C) Bei einem zeitlichen Horizont von – sagen wir – 150 Jahren sind wir voll im Thema. Die meisten natürlichen Kreisläufe bewegen sich innerhalb des Betrachtungszeitraums, somit lösen sich die meisten Zielkonflikte zwischen ökonomischer und ökologischer Vernunft auf. Das „wir würden ja gerne, aber das können wir uns nicht leisten“ wird von der Erkenntnis verdrängt, dass es langfristig billiger ist, mit der Natur als gegen sie zu arbeiten.
Die ideale berufliche Ausrichtung wäre Forstwirt. Oder Architekt.

 



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